Der Onlinegigant streckt seine Fühler nach dem stationären Markt aus und plant, Ladengeschäfte in deutschen Metropolen zu eröffnen. Zudem soll die Direktzustellung direkt an di Haustüre durch Amazon Now stärker in den Focus rücken.

Vielversprechende Pläne bei Amazon

Der amerikanische Gigant dominiert den europäischen Handel im Internet und möchte deshalb in Zukunft verstärkt auf den stationären Handel setzen. Deshalb ist es geplant, in einigen deutschen Metropolen wie Berlin und München bzw. Hamburg stationäre Geschäfte zu eröffnen. Ralf Kleber, Deutschland-Chef für den US-amerikanischen Markt, äußerte sich in einem Interview für Zeitungen der Funke-Mediengruppe dahingehend, dass es nicht darum gebe, ob es Geschäfte gebe, sondern vielmehr einfach wann.
Mit einem Blick auf das Kaufverhalten der Deutschen scheint dieser Schritt des US-Onlinegiganten verständlich. Immerhin schneidet hier der klassische Handel mit knapp 90 Prozent des kompletten Umsatzes hier immer noch am besten ab. Das das Konzept stationärer Ladengeschäfte auch für Amazon lukrativ werden kann, hat sich im Sommer vergangenen Jahres gezeigt. Damals übernahm der US-Riese die Biokette Whole Foods um einen kolportierten Betrag von 14 Milliarden und konnte die Absatzzahlen deutlich steigern.

Als Vorbild für diese Vorgehensweise dürfte der Konkurrent aus dem chinesischen Markt sein mit dem klingenden Namen Alibaba sein. Dieser hat während der vergangenen Monate konzentriert Supermarktketten aufgekauft, um sich so eine dominierende Position auf dem stationären Handel in China zu erarbeiten.

Keine berechtigte Sorge für Amazon-Händler

Parallel zur Aussage der geplanten stationären Niederlassungen erklärt Kleber weiter, dass der ohnehin schon erfolgreiche Onlinehandel auch weiterhin das Hauptgeschäft des Internetriesen bleiben werde. Demnach müssen sich die Amazon-Händler keinerlei Sorgen machen. Ganz im Gegenteil, denn möglicherweise könnten durch die stationären Niederlassungen sinnvolle und für beide Seiten gewinnbringende Synergieeffekte entstehen. Details zu dieser Aussage ließ Ralf Kleber jedoch noch unbeantwortet.

Eine Aussage des Deutschland-Chefs gab es dann doch noch. Diese bezog sich auf das Direktzustellprinzip von Amazon, das gerade in den Großstädten und dort vor allem weiter ausgebaut werden sollte. Ziel ist es, dieses flächendeckend den Kunden anbieten zu können. Dabei wird darauf Wert gelegt, dass für den Kunden keinerlei Zusatzkosten entstehen. Das ist natürlich für alle Beteiligten, nämlich Käufer und Händler, eine positive Nachricht.